Das als „Handkommentar“ bezeichnete Werk ist viel mehr als ein Kommentar für die Westentasche. Insgesamt 66 AutorInnen aus Anwaltschaft, Justiz und den Universitäten besprechen und erläutern umfassend alle wichtigen Bestimmungen des deutschen Individualarbeitsrechts samt den wichtigsten kollektivrechtlichen Bezügen. Die Anzahl der gesetzlichen Bestimmungen bedingt die hohe Seitenzahl von über 3000 Buchseiten und ist auch Zeichen dafür, dass die Kommentierung ausführlich und erschöpfend ist. Dennoch ist es den AutorInnen gelungen, den Bezug zur Praxis nicht zu verlieren. Das Werk ist alphabetisch nach Gesetzen und dann nach Paragrafen gegliedert. Der Aufbau der Kommentierung erfolgt nach Randzahlen mit Fußnoten zum Nachweis und als Hinweis auf weiterführende Literatur und Rsp. Ein sehr ausführliches Stichwortverzeichnis erleichtert die Handhabung. Der HK ist daher auch für PraktikerInnen sehr empfehlenswert.

Für den/die RechtsanwenderIn in Österreich mag zB die deutsche Sicht auf die Fragen der Entsendung, Rechtswahl, nach Eingriffsnormen udgl von Interesse sein. Hierzu findet sich eine umfassende Erläuterung zur ROM I-VO/EGBGB im Kommentar. Dies ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass in diesem Kommentar in – soweit möglich – einfachen Worten nicht nur die Probleme der Praxis aufgezeigt, sondern Lösungen der Literatur und Rsp zusammenfassend dargestellt und erläutert werden.

Freilich wird es zur Beantwortung einzelner Rechtsfragen mitunter notwendig sein, sich zuvor einen Überblick über Grundsätzliches zu verschaffen, da sonst die Gefahr von Fehlinterpretationen groß sein kann. Aber auch da bietet dieser „Handkommentar“ leichten Zugang, einerseits durch Vorbemerkungen am Beginn der Kommentierungen einzelner Gesetze und andererseits durch einleitende Darstellungen am Beginn der Kommentierung einzelner wichtiger Bestimmungen.

Wer einen umfassenden Einblick in deutsches (Individual-) Arbeitsrecht sucht, dem kann dieses Werk nur empfohlen werden.178