Die Lebenserwartung der ÖsterreicherInnen steigt, die Kinderzahl in der österreichischen Gesellschaft nimmt ab. Hinsichtlich Finanzierung des Pensionssystems und des spürbaren Arbeitskräftemangels durch eine abnehmende Zahl nachrückender, qualifizierter Arbeitskräfte wird die Schere zwischen den Altersschichten in der Bevölkerung immer deutlicher. Die Personalpolitik der Unternehmen muss diese Tendenz berücksichtigen. Gesundes Arbeiten für alle Altersstufen wird innerbetrieblich immer mehr zum Thema. Aber auch in Gesetzgebung und Politik muss auf den demographischen Wandel reagiert werden.

Eine ausgewogene Altersstruktur im Unternehmen ist wichtig, um unterschiedliche körperliche und geistige Leistungsfähigkeit der verschiedenen Altersgruppen zu nutzen. Mit steigendem Alter kommt es zB zu Einschränkungen bei Sehen und Hören, jedoch zu Verbesserungen im mentalen Bereich wie dem strategischen Denken.

Die AutorInnen beschreiben in ihrer Publikation ua einen verhältnisbezogenen Ansatz, in dem zB eine hellere Beleuchtung, bessere Akustik und eine eigenständige Gestaltung der Arbeitsplanung eine wichtige Rolle spielen.125

Der gesetzliche AN-Schutz zeigt Wirkung. Die Präventivdienste sind iS eines gesundheitsförderlichen Arbeitsumfelds tätig. Die Attraktivierung des Berufes der ArbeitsmedizinerIn und eine gute Zusammenarbeit mit den AllgemeinmedizinerInnen ist nötig. Die Verhütung von Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und sonstigen Erkrankungen und Behinderungen für alle Altersgruppen muss Priorität haben.

Mit diesem Spannungsfeld beschäftigt sich die Arbeitsmedizin schon lange. Die dazu vorliegenden arbeitsmedizinischen Erkenntnisse aus nationalen und internationalen Studien werden in diesem Buch zusammengeführt und sollen über Fachkreise hinaus bekannt gemacht werden.

Das Buch ermöglicht einen leicht verständlichen Einstieg in die Thematik alternsgerechter Arbeit und des vielfältigen Aufgabengebiets der Arbeitsmedizin.