Gallner/Mestwerdt/Nägele (Hrsg)Kündigungsschutzrecht – Handkommentar
6. Auflage, Nomos Verlag, Baden-Baden 2018, 2.024 Seiten, gebunden, € 158,-
Gallner/Mestwerdt/Nägele (Hrsg)Kündigungsschutzrecht – Handkommentar
Der Kommentar von Gallner/Mestwerdt/Nägele als Herausgeber ist nunmehr in der sechsten Auflage erschienen. Das bisher bewährte Konzept wurde fortgesetzt und bildet einen unverzichtbaren Literaturbestand für all jene, die sich mit deutschem Arbeitsrecht beschäftigen.
Gerade das Kündigungsschutzrecht zeigt, dass Österreich und Deutschland nicht nur die gemeinsame Sprache trennen, sondern gleich klingende Rechtsinstitute durchaus verschieden gestaltet sind. Der Kommentar behandelt nicht nur das Kündigungsschutzgesetz selbst, sondern beachtet auch die dazugehörigen Materien, wie beispielsweise das Teilzeit- und Befristungsgesetz, Mutterschutzgesetz, Bürgerliches Gesetzbuch und Betriebsverfassungsgesetz. Das Werk ist mit einem umfangreichen Fußnotenapparat ausgestattet. Die Verweise auf Urteile des Bundesarbeitsgerichts und der Landesarbeitsgerichte erscheinen zahllos. Die deutsche Judikatur zum Kündigungsschutz wird daher mE umfassend aufgearbeitet. Zusätzlich ist das Werk aber so gestaltet, dass sich der Kommentar an den Bedürfnissen der Praxis orientiert. Als (vielleicht nicht beabsichtigter) Mehrwert liest sich der vorgebildete österreichische Leser ohne Probleme in deutsches Recht und das notwendige dazugehörige Prozessrecht ein.
So behandelt der Kommentar beispielsweise, welche Prozesspartei wann welche Darlegungs- und Beweislast trifft. Gerade für die PraktikerInnen unter den LeserInnen sind das wichtige Informationen, die das diffizile Gebiet auch sehr lebendig gestaltet.
Es wird klar dargestellt, mit welcher Vorgangsweise Verfahren zu gewinnen und wie gerichtliche Entscheidungen zu verfassen sind. Weiters wird in Zusammenhang mit der Auflösung des Arbeitsverhältnisses nach § 9 Kündigungsschutzgesetz die Funktion der Abfindung erläutert als auch der Berechnungsweg unter Beachtung der gesetzlichen Höchstgrenzen dargestellt.
Wie immer ist es eine große Freude, diesen Kommentar in die Hand zu nehmen und sich mit den Besonderheiten des deutschen Kündigungsrechts vertraut zu machen.