Giesert/Reuter/Liebrich (Hrsg)Arbeitsfähigkeit 4.0 – Eine gute Balance im Dialog gestalten
VSA Verlag Hamburg, Hamburg 2017, 286 Seiten, kartoniert, € 19,80
Giesert/Reuter/Liebrich (Hrsg)Arbeitsfähigkeit 4.0 – Eine gute Balance im Dialog gestalten
Im Buch Arbeitsfähigkeit 4.0 wird erörtert wie Arbeitsfähigkeit gefördert und erhalten werden kann; dies unter den Aspekten Digitalisierung und den damit einhergehenden Veränderungen in der Arbeitswelt in Verbindung mit dem demographischen Wandel, der Globalisierung und der Entwicklung zur Wissensgesellschaft.
Die 33 AutorInnen stammen hauptsächlich aus Deutschland. Beleuchtet wird die zentrale Frage der Balance zwischen Arbeitsfähigkeit (Zusammenspiel von individuellem Leistungspotenzial wie Gesundheit, Kompetenz etc) und den Arbeitsanforderungen.
Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Im Teil „Grundlagen“ werden Grundlagen von betrieblichem Gesundheitsmanagement und Arbeitsfähigkeitsmanagement und die Messung von Arbeitsfähigkeit mittels dem Arbeitsfähigkeitsindex (Work Ability Index [WAI]) dargestellt. Im Teil „Instrumente“ werden sieben Instrumente der WAI-Instrumentenfamilie (zB das Screening-Instrument ABI-Plus™) vorgestellt. Neun Kategorien geben Aufschluss über die Anwendung der Instrumente. ZB methodisches Vorgehen, Zeitaufwand, Eignung des Instruments für Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Der Teil „Erfahrungen aus der Praxis“ zeigt Umsetzungsmöglichkeiten zur betrieblichen Anwendung auf. Hier wurde zB das Thema Pausen zum Erhalt der Leistungsfähigkeit und Gesundheit aufgegriffen. Im Teil „Vernetzung“ werden Projekte, Initiativen und Netzwerke (zB das WAI-Netzwerk) aus Deutschland vorgestellt.
Der Sammelband ist informativ und übersichtlich aufgebaut. Er bietet umfassenden Einblick und liefert Ideen zur Schaffung, Förderung und zum Erhalt von Arbeitsfähigkeit. Viele Ansätze sind auch für österreichische Betriebe anwendbar. Ein Kapitel widmet sich explizit den Erfahrungen mit dem „ABI PlusTM“ und „fit2work“ aus Österreich. Definitionen, Tabellen, Beispiele, Zusammenfassungen und Literaturangaben sind rasch auffindbar und erleichtern die Arbeit mit dem Buch. Meist werden jedoch die in Deutschland üblichen Begriffe und Gesetze genannt, zB entspricht „Gefährdungsbeurteilung“ (§ 5 ArbSchG) in Deuschland der „Arbeitsplatzevaluierung“ (§ 4 ASchG) in Österreich.