Bereits seit dem Jahr 2004 sind AG in Deutschland verpflichtet, ab einem Krankenstand von sechs Wochen innerhalb von zwölf Monaten, erkrankten Beschäftigten ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) anzubieten. Ziel dieses Verfahrens ist es, die Arbeitsfähigkeit erkrankter MitarbeiterInnen dauerhaft wiederherzustellen und damit den Verlust des Arbeitsplatzes zu vermeiden.

Das vorliegende, bereits in zweiter Auflage erschienene Handbuch „BEM – Wiedereingliederung in kleinen und mittleren Betrieben“ ist in zwei Teile aufgeteilt, wobei im ersten Teil auf rund 60 Seiten ein Praxisleitfaden mit Mustervorlagen vorliegt und der zweite Teil des Buches Fallbeispiele wiedergibt. Im ersten Teil finden sich die Rechtsgrundlagen verknüpft mit für die Praxis relevanten Informationen, wie beispielsweise ein Stufenplan zum Installieren des BEM in einer Organisation. Die Mustervorlagen enthalten ua Muster für Briefe, Datenblätter, Betriebsvereinbarungen und weitere hilfreiche Vorlagen für die Praxis.

Die zahlreichen Fälle im zweiten Teil des Buches zeigen mögliche Abläufe von BEM sowie die Verschiedenartigkeit der jeweiligen Einzelfälle. Insgesamt sind 26 Fälle enthalten. Zu jedem Fall finden sich eingangs Informationen zum Betrieb, dem Sachverhalt und der Person. Anschließend wird der Verlauf der Wiedereingliederung vom Gespräch bis zu den Maßnahmen zusammengefasst. Durch die anschaulichen Beispielfälle wird die Thematik leichter fassbar und die praktische Umsetzung von BEM nachvollziehbar.

Das Buch richtet sich im Wesentlichen an in der Praxis mit der Thematik beschäftigte Personen, wie insb Interessensvertretungen, BetriebsrätInnen, sowie auch AG. Durch die starke Praxisorientierung ist dieses Buch aber auch durchaus für in Österreich (wo BEM noch nicht verpflichtend ist) daran interessierte Verantwortliche zu empfehlen, da es zahlreiche Impulse für ein gezieltes Wiedereingliederungsmanagement in Betrieben und auch allgemein für Maßnahmen im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung gibt.112