MeineGewerkschaft, ja bitte! Ein Handbuch für Betriebsräte, Vertrauensleute und Aktive

2. Auflage, VSA Verlag, Hamburg 2018, 448 Seiten, gebunden € 19,80

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Hartmut Meine, mehrere Jahrzehnte in der IG Metall tätig, hat ein umfangreiches Handbuch vorgelegt, das sich dem weiten Feld der gewerkschaftlichen und betriebsrätlichen Arbeit in Deutschland widmet. Das Buch gliedert sich thematisch in zwei Teile: die Grundlagen zum einen und die betriebliche Praxis zum anderen, wobei es – selbstredend – eine Vielzahl an Überschneidungen zwischen den beiden Abschnitten gibt.

Im Teil I geht es darum, einen Einblick in Rahmenbedingungen, Kontexte, Grundlagen und Prinzipien gewerkschaftlicher Interessenvertretungsarbeit zu geben. Thematisiert werden zunächst die Gewerkschaften in Deutschland im Allgemeinen: Warum gibt es sie und was sind deren Aufgaben? Welche konkreten Strukturen prägen die IG Metall? Welche Rolle kommt der Gewerkschaftsjugend zu? Darüber hinaus widmet sich der erste Teil ausführlich einzelnen, zentralen Politikfeldern der gewerkschaftlichen Arbeit, so etwa der Betriebs-, Tarif-, Sozial- und Gesellschaftspolitik. Auch die betriebliche Ebene erhält viel Augenmerk: Was sind Akteure, Formen sowie Aufgaben- und Problemfelder der Mitbestimmung? Welche Charakteristika prägen das Arbeitsverhältnis?

Im Fokus von Teil II steht die betriebliche Praxis, insb in mittleren und größeren Betrieben (200 bis 2.000 Beschäftigte) mit einem gewählten BR. Die betriebsrätliche Arbeit wird aus der Perspektive von „zehn positiven Erfahrungen“ beleuchtet. Dazu zählen exemplarisch, dass der BR der Vertreter ausschließlich der Interessen der Beschäftigten ist; dass er seine Arbeit als Teil gewerkschaftlicher Arbeit versteht; dass er sich auf „Augenhöhe“ mit der Unternehmensleitung sieht; dass er eigene Initiativen entwickelt; dass er konflikt- und kompromissfähig ist etc.

Ausführlich beleuchtet werden zudem – neben unterschiedlichen Gremien wie dem BR, den Vertrauensleuten und der Gewerkschaftsjugend – auch einzelne Aufgabenbereiche: von der Mitgliederwerbung und dem Organizing über eher regelmäßige Handlungsfelder (ua im Zusammenhang mit Entgelt, Arbeitszeit und -pensum) bis hin zu eher selteneren Handlungsfeldern (wie etwa Insolvenz, Austritt aus dem AG-Verband) sowie Massenentlassungen und Beschäftigungssicherung.