RauchArbeitsrecht 2020 – ASoK-Spezial
Linde Verlag, Wien 2020, 94 Seiten, kartoniert, € 28,-
RauchArbeitsrecht 2020 – ASoK-Spezial
Dieses Werk hat sich als jährlich erscheinendes ASoK-Periodikum etabliert, das sich vorrangig an die mit Personalangelegenheiten betraute Praxis richtet. Zunächst sticht dem Leser das kompakte Format dieser Sonderausgabe ins Auge. Beim schnellen Durchblättern stößt man allerdings auf ein buntes inhaltliches Spektrum ausgewählter, aktueller arbeitsrechtlicher Themen: So werden im ersten Teil Gesetzesnovellen (zB Einführung des Rechtsanspruchs auf einen Papa-Monat) präsentiert. 472 Anschließend erfolgt eine Darstellung von höchstgerichtlicher Judikatur in einer summarischen, allerdings sehr verständlichen Form – diese bildet das Herzstück dieses Werks. Am Ende werden einzelne aktuelle Themen (zB Angleichung der Kündigungsfristen der Arbeiter an jene der Angestellten) und die wichtigsten für das Arbeitsrecht relevanten Werte kurz dargestellt.
Wie auch vom Autor selbst eingangs hervorgehoben wird, besteht der zentrale Sinn und Zweck des Werks darin, dem Leser einen Überblick über die Themeninhalte zu verschaffen – eine fundierte Darstellung des nationalen Arbeitsrechts ist eben nicht intendiert. Ua deswegen hat der Autor sich in den Fußnoten bewusst auf Rechtsprechungsnachweise beschränkt und nur vereinzelt auf weiterführende Literatur verwiesen. Die Praxisorientierung kommt insb in den sogenannten „Praxisanmerkungen“, die jeweils Empfehlungen zur rechtmäßigen Umsetzung durch betroffene AG enthalten, zum Vorschein. Der Autor bedient sich zudem einer Gliederung in ein „Frage-Antwort-Schema“, um auch komplexe Inhalte in möglichst klarer Weise zu vermitteln.
Trotz der zahlreichen Gesetzesbeschlüsse der Übergangsregierung nach dem Ende der Regierungskoalition im Jahr 2019 und der Fülle an zwischenzeitlicher Judikatur hat deren Darstellung in diesem Buch nichts an Prägnanz und Anschaulichkeit eingebüßt. Obwohl es einen eher niederschwelligen Zugang zum Arbeitsrecht bieten soll und der Autor primär juristische LaiInnen und weniger die Fachwelt ansprechen will, kann es aber dort ebenso als ein sehr praktisches Nachschlagewerk zumindest für die (Erst-)Orientierung dienen. Auch in dieser Ausgabe schien der Autor seinem Motto „Klein, aber fein!“ treu geblieben zu sein.