GeigerDienstvertrag – freier Dienstvertrag – Werkvertrag
4. Auflage, Linde Verlag, Wien 2018, 184 Seiten, kartoniert, € 40,-
GeigerDienstvertrag – freier Dienstvertrag – Werkvertrag
Das vorliegende, bereits in der vierten Auflage erschienene Werk beschäftigt sich – wie der Titel bereits vermuten lässt – mit Abgrenzungsfragen verschiedenster Vertragstypen und den daraus resultierenden Auswirkungen.
In einem ersten Schritt skizziert der Autor die einschlägigen Unterscheidungsmerkmale und nimmt erste Zuordnungen, ua in sozialversicherungsrechtlicher Hinsicht, vor. Neben einer leicht verständlich und gut strukturierten Darstellung setzt sich Bernhard Geiger zum Ziel, einzelne Kostenpunkte, insb die lohnabgabenrechtliche Relevanz, herauszuarbeiten, die gerade für RechtsanwenderInnen aufgrund der Komplexität und Vielschichtigkeit steuerrechtlicher sowie sozialversicherungsrechtlicher Regelungen schwer zu überblicken ist. Im Ergebnis scheint der Werkvertrag das kostenattraktivste Modell darzustellen, wenngleich der Autor diese Aussage selbst wieder relativiert. Der Grund dafür liegt darin, dass die aus dem Schutzzweck des Arbeitsrechts resultierenden Absicherungen (Urlaub, Entgeltfortzahlung im Krankenstand etc) sowie der Arbeitslosenversicherungsschutz keinen Einschlag in die Berechnungen gefunden haben.
Zur Veranschaulichung der Materie werden verschiedenste Berufsgruppen im Rahmen eines eigenen Kapitels, dem sogenannten „Berufsgruppen ABC“, auf ihren zumindest im Regelfall immanenten Vertragstypus geprüft. Unter der Auflistung finden sich neben klassisch zu erwartenden Jobprofilen von beispielweise jenen der ÄrztInnen, GeschäftsführerInnen einer GmbH und KellnerInnen durchaus auch exotischere wie jene eines „Grillers“, Weinbewerters und Stallburschen. Mit über 159 Unterrubriken, wobei der Weinbegleiter sich fälschlicherweise gleich zweimal wiederfindet, beleuchtet dieses Werk sicherlich einen beträchtlichen Teil von Berufsgruppen und gibt so – in Zusammenschau mit den generellen Ausführungen zur Abgrenzung der einzelnen Verträge – einen guten Überblick über die rechtliche Qualifikation konkreter Fallkonstellationen.
Abschließend runden Musterverträge der einzelnen Vertragstypen das Buch in anwenderfreundlicher Weise ab. Insgesamt kann das vorliegende Werk jedenfalls überzeugen und stellt für den Rechtsanwender aufgrund seiner praxisorientierten Aufarbeitung sicherlich eine gute Möglichkeit dar, sich in die juristischen sowie die daraus resultierenden finanziellen Unterschiede einzulesen.