Meine/Rohnert/Schulte-Meine/Vetter (Hrsg)Handbuch Arbeit – Entgelt – Leistung. Entgelt-Rahmentarifverträge im Betrieb
7. Auflage, Bund Verlag, Frankfurt am Main 2018, 510 Seiten, gebunden, € 39,90
Meine/Rohnert/Schulte-Meine/Vetter (Hrsg)Handbuch Arbeit – Entgelt – Leistung. Entgelt-Rahmentarifverträge im Betrieb
Seit fast 30 Jahren wird dieses Handbuch herausgegeben. Die HerausgeberInnen sind bzw waren Beschäftigte der IG Metall in Deutschland. Das Handbuch soll vor allem Betriebsräten und Vertrauensleuten im Betrieb als Handwerkzeug dienen.
In der vorliegenden siebenten Auflage werden aktuelle Entwicklungen wie „Industrie 4.0“ und die Digitalisierung erläutert. Neu sind auch Perspektiven zur Regelung der Personalbemessung. Es wird auf neue Entwicklungen bei der elektronischen Datenermittlung in der Zeitwirtschaft eingegangen. Im Hinblick auf Belastungen und Gefährdungen werden die Zusammenhänge zwischen den Regelungen der Tarifpolitik und der Gesetzgebung zum Arbeitsschutz herausgearbeitet.
Die Aussagen des Buches betreffen in erster Linie deutsche Entgelt-Rahmentarifverträge im Betrieb. Die Zielgruppe sind daher LeserInnen in der Bundesrepublik Deutschland.
Die Lektüre kann aus diesen Gründen aber auch für LeserInnen in Österreich von Interesse sein:
Rechtsvergleichung zwischen Deutschland und Österreich;
es werden praxisorientierte gewerkschaftliche Durchsetzungsstrategien dargestellt;
es gibt viele plastische Beispiele, zB für Daten-, Zeitund Leistungsermittlung, betriebliche Vorschlagswesen und Zielvereinbarungen und Leistungsentlohnung.
Besonders gelungen ist das neue Kapitel über Industrie 4.0: Neue Technik – alte Konflikte, Arbeitsorganisation im Wandel. Zuerst wird die historische Entwicklung der Arbeitsorganisation dargestellt, dann die Entwicklungen in Richtung Industrie 4.0. Dabei erfolgt auf Basis von Studien eine sehr differenzierte Bewertung der Auswirkungen in der Zukunft. Es wird nicht die Angst vor zukünftigen Entwicklungen geschürt, sondern auf die Notwendigkeit der Gestaltung durch Betriebsräte und Gewerkschaften als Chance für eine positive Entwicklung für die arbeitenden Menschen hingewiesen. Konkret werden Herausforderungen, Probleme und Gestaltungsmöglichkeiten der AN-VertreterInnen in den Bereichen von Arbeitsorganisation, Einstufung und Schutz vor Leistungsüberforderung angesprochen.