Beckmann/Steiner (Hrsg)Arbeitszeit und Mitbestimmung von A–Z

Bund Verlag, Frankfurt am Main 2018, 467 Seiten, gebunden, € 59,90

THOMASKALLAB

Das Buch trägt den Untertitel „Das Lexikon für die Interessenvertretung“. Als solches bietet es einen hervorragenden Überblick über die Fragen im Zusammenhang mit Arbeitszeit und Mitbestimmung im deutschen Recht.

Es widmet sich den einzelnen Themen in alphabetischer Reihenfolge. Randzahlen und ein umfangreiches Inhalts- sowie Stichwortverzeichnis erleichtern das Auffinden gesuchter Themenbereiche wesentlich. Fußnoten verweisen insb auf wichtige Gerichtsentscheidungen und erleichtern damit die Arbeit, wenn eine detailliertere Information notwendig wird. Vorangestellt sind ein detailliertes Literaturverzeichnis und eine umfangreiche Einleitung, welche nicht nur einen kurzen historischen Überblick, sondern auch grundsätzliche Fragen und Antworten zur Normenhierarchie und den Mitbestimmungsrechten beschreibt.

Das Buch ist zwar für den deutschen Buchmarkt geschrieben und beschreibt daher die deutsche Rechtslage, kann aber auch für interessierte österreichische LeserInnen insb als Kurzinformation gute Dienste liefern. Ein Beispiel: Zum Thema „Home Office und mobile Arbeit“ findet sich zunächst eine Darstellung der aktuellen Situation in Deutschland mit statistischer Beschreibung der Häufigkeit und daran anschließend eine kurze Beschreibung der Rechtslage im europäischen Ausland. Österreich wird hier nicht vermerkt, was nicht weiter wundert und für den österreichischen Rechtsanwender auch nicht weiter stört, gibt es denn auch ausführliche Literatur zu diesem Thema mit Blick auf die österreichische Rechtslage. In der Folge wird die deutsche Rechtslage zum Weisungsrecht hinsichtlich des Arbeitsortes beschrieben und die Anwendbarkeit des Arbeitszeitgesetzes erklärt. Unter Pkt 3. finden sich einige „sinnvolle weitere Regelungen zur Arbeitszeit im Home Office“ und danach einige Bemerkungen zum Thema Arbeitsschutz. Auch für den österreichischen Leser nicht uninteressant kann die umfangreiche listenhafte Aufzählung tariflicher Regelungen zum Thema Home Office in Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen sein. In einem eigenen Abschnitt schließen „Hinweise für die Mitbestimmung“ und „Eckpunkte für Dienst- und Betriebsvereinbarungen“ das Thema ab. Aus meiner Sicht interessant dabei ist die Aufzählung einzelner Punkte, welche in einer BV geregelt werden könnten oder sogar sollten.

Insgesamt kann ich das Buch sehr empfehlen. Berücksichtigt werden muss aber, dass das Buch die deutsche Rechtslage beschreibt, welche sich nicht unwesentlich von der österreichischen unterscheidet.375