Kohlrausch/Schildmann/Voss (Hrsg)Neue Arbeit – neue Ungleichheiten? Folgen der Digitalisierung

Beltz Juventa Verlag, Weinheim/Basel 2019, 216 Seiten, broschiert, € 29,95

ALEXANDRAHOLZER

Dieses hier zu besprechende Werk stammt aus der Reihe „Arbeitsgesellschaft im Wandel“. Die AutorInnen beschäftigen sich mit der Frage, inwiefern die der Digitalisierung zugeschriebenen Veränderungen für Gesellschaft und Erwerbssystem neue Gewinner und Verlierer hervorbringt. In zehn Beiträgen behandeln die AutorInnen die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln; zB der Beitrag „Crowd Work als neue Form digitaler Erwerbsarbeit“ setzt sich mit den Veränderungen der Arbeitsorganisation in Unternehmen auseinander. Das Kapitel „Beruflichkeit 4.0“ hinterfragt, welche Qualifikationen für die Arbeit von heute und welche für die Arbeit von morgen von Nöten sind und stellt überdies Handlungsoptionen dar. Ein weiterer Themenkreis beschäftigt sich mit der Frage, ob die Digitalisierung zur „Verunsichtbarung von Geschlechterungleichheiten“ führt und bezieht sich dabei auf das, der Digitalisierung innewohnende Potenzial, Geschlechterungleichheiten zu verändern bzw diese zu verringern.

Der Fokus des Werks in seiner Gesamtheit liegt auf der Frage, ob sich durch die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen neue Muster sozialer Ungleichheiten ergeben. Bereits im Vorwort wird betont, dass es sich bei digitalisierungsbedingten Änderungen um einen hochbeweglichen Gegenstand handelt, bei dem noch keine validen Ergebnisse präsentiert werden können; die AutorInnen möchten jedoch mit diesem Werk ein Zwischenfazit anstellen, was ihnen durchaus gelungen ist. Eine Vielzahl an Grafiken, die zum Teil auf Statistiken und empirischen Studien beruhen bzw zum Teil von den AutorInnen selbst erstellt wurden, veranschaulichen die von den AutorInnen daraus gezogenen Schlüsse und hergeleiteten Thesen. Bei diesem Werk handelt es sich zwar um ein deutsches Werk, in dem folglich lediglich Daten und Fakten aus Deutschland als Basis der Beiträge herangezogen wurden. Dass die Statistiken und Grafiken auf deutschen Zahlen beruhen, schadet jedoch der Relevanz des Werks auch für den/die österreichische/n LeserIn nicht. Das vorliegende Werk stellt zwar keine juristische Abhandlung dar, für JuristInnen kann es jedoch durchaus von Interesse sein, etwaige, durch die AutorInnen dargestellten bzw aufgedeckten Ungleichheiten einer juristischen Beurteilung zu unterziehen.