Allmendinger/Howind (Hrsg)Rechtspopulismus in der Arbeitswelt

Offizin Verlag, Hannover 2020, 157 Seiten, kartoniert, € 10,-

WOLFGANGKOZAK

Vorliegendes Buch ist das Ergebnis der Wintertagung 2019 der deutschen Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Niedersachsen. Ziel der Tagung war es, den Fokus auf die Entwicklung des Rechtspopulismus in der Arbeitswelt zu legen und Erscheinungsformen und Hintergründe zu beleuchten, aber auch Handlungsoptionen gegen diese Entwicklung zu finden. Neben einer Einführung, die Auswirkungen rechtspopulistischer Wahl- und Mobilisierungserfolge in Deutschland be263leuchtet, enthält der Band Beiträge über die Themen Rechtspopulismus und Gewerkschaft, eine begriffliche Annäherung an das Phänomen des Rechtspopulismus, Betrachtungen über die Herausforderungen mit diesem Thema bei der grenzüberschreitenden Gewerkschaftsarbeit sowie die historische Betrachtung der nationalsozialistischen Betriebszellenorganisation. In zwei weiteren Teilen werden die Themen des Rechtspopulismus‘ im betrieblichen Alltag sowie Diskursmöglichkeiten im Rahmen der politischen Bildungsarbeit behandelt. Ein Anhang enthält Beilagen wie bspw Resolutionen und Betriebsvereinbarungen, aber auch Gewerkschaftsbeschlüsse und Erklärungen.

Der Tagungsband hat zwar „deutsche“ Verhältnisse und Strategien zum Inhalt und kann in seinen allgemeinen Aussagen durchaus auf Österreich übertragen werden. Er ist ein wichtiger Beitrag, um in Zeiten, in denen sich extreme Strömungen als „normal“ in der gesellschaftlichen Mitte zu etablieren versuchen, ein Instrumentarium zu entwickeln, mit dem sich argumentative Tricks der (rechts-)populistischen Player erkennen und Gegenstrategien entwickeln lassen. Der Bedarf an solchen Tagungen gegen Extremismus und die Veröffentlichung deren Ergebnisse kann gar nicht groß genug eingeschätzt werden.