StepperWorking Out Loud

Franz Vahlen Verlag, München 2020, 260 Seiten, broschiert, € 24,90

JOHANNGLÜCK

Der Untertitel dieses Buches lautet: „Wie Sie Ihre Selbstwirksamkeit stärken und Ihre Karriere und Ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten.“ Das Werk wurde aus dem Amerikanischen übersetzt und ist die erste deutschsprachige Ausgabe. Eine übersichtliche Gliederung in drei Teilen mit insgesamt 22 Kapiteln erleichtert es, den Überblick zu bewahren. Ich habe diese Methode bzw diesen Ansatz schon vor etwa 1,5 Jahren kennengelernt und seitdem auch laufend in unterschiedlicher Intensität angewendet.

Der Teil I beginnt mit der Überschrift: „Für eine bessere Karriere und ein besseres Leben.“ Zuerst werden vier Lebensgeschichten von Menschen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen erzählt. Danach gibt unsJohn Stepper zwei Strategien mit, wie wir die Chancen und Möglichkeiten in unserer Berufssituation und im Arbeitsleben verbessern können. Ein Zitat aus diesem Kapitel: „Ich denke, die meisten von uns suchen keinen Job, sondern eine Berufung. Die meisten von uns … haben Jobs, die für unseren Geist zu klein sind. Jobs sind für die Menschen nicht groß genug.“124

Im nächsten Teil II werden die Entwicklungsgeschichte und die tragenden Säulen von Working Out Loud (WOL) dargestellt. Der Ausdruck „Working Out Loud“ beschränkte sich ursprünglich darauf, dass man seine Arbeit auf digitalen Wegen sichtbar macht, beschreibt aber inzwischen eine Denkweise mit fünf Elementen: zielgerichtetes Entdecken, Beziehungen, Großzügigkeit, sichtbare Arbeit und wachstumsorientiertes Denken. Die Kerngedanken werden am Schluss jedes Kapitels kurz und prägnant zusammengefasst. Dazu gibt es auch immer zwei Übungsvorschläge für eigene Lerneinheiten.

In dem inhaltlich längsten Teil III soll ein Modell-Lernprogramm über zwölf Wochen helfen, diese fünf Elemente von WOL in die Praxis umzusetzen. Im ersten Schritt braucht es dafür ein persönliches Lernziel. Danach ist nach Menschen zu suchen, die einen Bezug zu diesem Lernziel haben, vielleicht schon etwas Ähnliches erlebt haben. Diese Menschen können dann bei der Erreichung des Lernzieles unterstützen. Ob jemand nur bloggt, in einem aktualisierten Online-Profil oder über ein anderes Netzwerk seine Arbeit am eigenen Lernziel den Menschen sichtbar macht: Dieses Buch kann helfen, es anders anzupacken. Das ständige Experimentieren und Verbessern sollen zur Gewohnheit werden.

Zum Ende des Buches finden sich Gedanken zur WOL-Bewegung, zur Führung von Menschen und zu einer anderen Herangehensweise für einen Kulturwandel in Unternehmen. Im Schlusskapitel geht es um den Begriff „ikigai“. In der Kultur eines Teiles von Japan versteht man „ikigai“ als etwas, „wofür es sich lohnt, morgens aufzustehen“. Wer das WOL-Programm einmal für sich selbst ausprobieren möchte, dem kann ich dieses Buch ans Herz legen.