Sachverständigen und ihren Gutachten kommt in der Praxis eine große Bedeutung für den Ausgang eines Verfahrens zu. Die Bedeutung des Sachverständigenbeweises betrifft das sozialgerichtliche Verfahren besonders, vor allem in Leistungsangelegenheiten, denn dort ist eine Verfahrensführung ohne Sachverständige lediglich in Ausnahmefällen möglich. Besonders gilt dies für die wichtigste Leistung der UV: die Versehrtenrente. Das Ausmaß der Minderung der Erwerbsfähigkeit und damit der Versehrtenrente wird objektiv-abstrakt beurteilt, also unabhängig von der konkreten beruflichen Auswirkung für den Versicherten. Im Hinblick auf diese abstrahierte Beurteilung sind ärztliche Gutachten von maßgeblicher Bedeutung.

Aufgrund des wissenschaftlichen Fortschritts in der Medizin ist zehn Jahre nach der Erstauflage (2011) nunmehr die zweite aktualisierte und (fach)erweiterte Auflage dieses Standardwerks erschienen. Das Werk dient in (medizinischen) Expertenkreisen als Grundlage für die Einschätzung der Minderung der Erwerbsfähigkeit. Dementsprechend umfangreich sind auch die geschilderten medizinischen Bereiche, die von unfallchirurgisch-orthopädischen über neuro-traumatologische Abschnitten, bis hin zur urologischen oder dermatologischen Begutachtung reichen.

Zu den bestehenden Herausgebern der Vorauflage konnte der ärztliche Direktor der AUVA, Roland Frank, als Herausgeber hinzugewonnen werden. Bei den Herausgebern handelt es sich um Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie (Frank), Professor und Facharzt für Neurologie und Psychiatrie (Oder) und Facharzt für Unfallchirurgie (Titze). Auch das übrige AutorInnenteam setzt sich aus renommierten medizinischen ExpertInnen zusammen.

Das Werk stellt wohl unbestreitbar für alle medizinischen Sachverständigen in der UV einen besonderen Mehrwert dar. Die gebührende Akzeptanz der Erstauflage ist deshalb auch der zweiten Auflage zu wünschen.