HabibBEM – Wiedereingliederung in kleinen und mittleren Betrieben – Praxisleitfaden und Beispielsfälle zum betrieblichen Eingliederungsmanagement

3. Auflage, Bund Verlag, Frankfurt am Main 2020, 200 Seiten, kartoniert, € 19,90

PIA ANDREAZHANG

Bereits seit dem Jahr 2004 gibt es in Deutschland das Instrument des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM). Ab einem Krankenstand von sechs Wochen innerhalb von zwölf Monaten müssen AG erkrankten Beschäftigten BEM anbieten. Dabei soll die Arbeitsfähigkeit erkrankter MitarbeiterInnen dauerhaft wiederhergestellt werden, um den Verlust des Arbeitsplatzes zu vermeiden.

Das vorliegende Handbuch ist nun in dritter, aktualisierter und überarbeiteter Auflage erschienen. Die neue Auflage ist nun etwas länger als die alte, da sie mehr Fallbeispiele enthält. Die bereits erprobte Trennung in zwei Teile wird beibehalten. Auf den ersten 70 Seiten werden die rechtlichen Grundlagen des BEM sowie die einzelnen Schritte theoretisch erläutert. Hierbei wurden die Paragraphenverweise entsprechend aktualisiert. Auch dieser Teil ist bereits explizit praxisorientiert und informiert umfassend über die verschiedenen Leistungen sowie die Pflichten der beteiligten Personen. Zum Schluss sind auf zehn Seiten verschiedene Mustervorlagen abgedruckt, die für die Praxis besonders hilfreich sind. Darunter fällt die BV zum BEM, ein Gesprächsleitfaden, ein Datenblatt oder auch ein Teilnehmerfragebogen.

In dieser Auflage neu hinzugekommen ist ein besonderes Augenmerk auf die Thematik des Datenschutzes im Lichte der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Der zweite Teil enthält nun noch mehr Fälle als zuvor, nämlich insgesamt 30 Fallbeispiele. Die Praxisfälle entsprechen echten betrieblichen Situationen, die Daten wurden aber natürlich geändert. Sie spiegeln die verschiedensten Konstellationen wider und gehen auf die unterschiedlichsten Herausforderungen im Rahmen des BEM ein. Jeder Fall wird anhand des Sachverhalts sowie dem Ablauf des BEM vom Gespräch bis hin zu den Maßnahmen und dem Abschluss erläutert. Durch die anschaulichen Beispielfälle wird die Thematik leichter fassbar und die praktische Umsetzung von BEM nachvollziehbar.

Das Buch richtet sich im Wesentlichen an Personen, die in der Praxis mit Personalagenden beschäftigt sind, wie insb BetriebsrätInnen sowie auch AG. Gleichzeitig können sich auch Interessenvertretungen und AN selbst dadurch mit dem Thema auseinandersetzen. Obwohl es sich um eine deutsche Regelung handelt, ist es durchaus auch für Österreich (wo es das BEM in dieser Form noch nicht gibt) interessant, um Impulse für eine funktionierende Wiedereingliederung erkrankter AN zu erhalten. 357