Der Autor studierte Soziale Arbeit in Berlin und promovierte im Fachbereich Soziologie an der Freien Universität Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt ist die kollektive Interessenorganisation im SAGE-Sektor (Soziale Arbeit, Gesundheit und Erziehung).

Gegenständliches Buch untersucht die Gründe für den geringen kollektiven Widerstand deutscher Berufstätiger im SAGE-Sektor, die subjektiven Voraussetzungen für kollektives Handeln auf der Mikroebene der Beschäftigten sowie die mobilisierenden Faktoren für die kollektive Interessenorganisation. Als Grundlage der Forschung dient eine stichprobenartige Befragung von 1.062 SAGE-Beschäftigten mittels eines über Facebook verbreiteten Fragebogens. Die Ergebnisse dieser quantitativen Erhebung werden anhand von drei wissenschaftlichen Theorien analysiert, um schließlich mögliche Lösungsansätze für die vielfältigen Probleme des kollektiven Interessenhandelns im SAGE-Sektor anzubieten.

Obgleich der inhaltlichen Beschränkung auf Deutschland ist das Buch für all jene zu empfehlen, die an einer wissenschaftlichen Aufarbeitung von gewerkschaftlicher Formation in den genannten Berufsgruppen interessiert sind, aber auch für Personen, die sich mit Interessenarbeit und -organisation generell beschäftigen. Es werden zudem nicht nur das System der Arbeitsbeziehungen und die Herausforderungen der Beschäftigten im SAGE-Sektor behandelt, sondern auch ein Einblick in die historische Entwicklung des Gesundheits- und Sozialwesens in Deutschland gewährt. Ein inhaltlich dicht gedrängtes Buch, das dementsprechend die Aufmerksamkeit des Lesers/der Leserin erfordert.