Der neue „Richardi“, die nunmehr 17. Auflage des 1952 von Dietz begründeten Standardwerks zum deutschen Betriebsverfassungsrecht, richtet sich wie schon die Vorauflagen explizit an Praktiker*innen wie auch an Wissenschaftler*innen. Das Werk wurde rechtzeitig für das deutsche Betriebsratswahljahr 2022 auf den neuesten Stand gebracht, wobei die Judikatur des EuGH, des BAG und richtungsweisende Entscheidungen der Instanzgerichte bis zum Redaktionsschluss im Oktober 2021 berücksichtigt wurden.

Der Aufbau des Kommentars folgt der bewährten Herangehensweise, wonach zunächst die gesetzlichen Bestimmungen abgedruckt und in der Folge kommentiert werden. Inhaltsübersichten zu Beginn der einzelnen Kommentierungen, kurze Vorbemerkungen, das Hervorheben relevanter Stellen, die Gliederung mittels Randziffern sowie ein umfassendes Sachverzeichnis tragen dazu bei, dass sich der/die Leser*in trotz des beachtlichen Umfangs von 2.584 Seiten gut im Kommentar orientieren kann.

Das Werk beinhaltet zunächst einen einleitenden Teil, welcher einen Überblick über die historische Entwicklung der Betriebsverfassung bietet und ua auf kollisionsrechtliche Fragen eingeht. Inhaltliche Schwerpunkte liegen sodann auf Themen wie den praktischen Auswirkungen der Corona-Gesetzgebung, dem BetriebsrätemodernisierungsG, der geänderten Wahlordnung sowie auf Fragen der Mitbestimmung in der digitalen Arbeitswelt, dem Beschäftigtendatenschutz, Matrix-Strukturen oder Diversity.

Für all jene, die sich vertieft mit Fragen des deutschen Betriebsverfassungsgesetzes auseinandersetzen müssen oder möchten, führt am „neuen Richardi“ jedenfalls kein Weg vorbei. Interessierte Leser*innen werden den Kommentar mit Gewinn zur Hand nehmen und von der sorgfältigen wissenschaftlichen, aber dennoch praxisnahen Aufarbeitung profitieren.