Pixner/BruggerRechtsgrundlagen für nicht-ärztliche Gesundheitsberufe

Manz Verlag, Wien 2022, XXIV, 348 Seiten, broschiert, € 36,-

CLAUDIALEHMANN

Mit dem Lehr- und Praxisbuch „Rechtsgrundlagen für nicht-ärztliche Gesundheitsberufe“ steht den interessierten Leser:innen ein umfassendes Werk, unterteilt in zehn Kapitel, mit komprimiertem Wissen zum Gesundheitsrecht zur Verfügung. Einleitend werden Grundlagen aus dem Verfassungs-, Verwaltungs-, Straf- und Zivilrecht erläutert, welche engen Bezug zum Gesundheitsrecht nehmen und damit wertvolle Hinweise für die Praxis vermitteln. Die Kapitel zwei, drei und vier setzen sich intensiv mit dem Gesundheitsberuferecht auseinander und geben detailliert Aufschluss über Vorbehalts- und Tätigkeitsbereiche inklusive der resultierenden Verantwortlichkeiten für Angehörige der Gesundheitsberufe, den Aufgabengebieten der einzelnen Berufsgruppen sowie den Berufspflichten. Die verbleibenden Kapitel runden die Lektüre mit Informationen zum Arbeits-, Sozial-, Organisations- und Sanitätsrecht ab. Zudem erhalten die Leser:innen für die Praxis essentielle Kenntnisse zum Erwachsenenschutz-, Unterbringungs- und Heimaufenthaltsgesetz. Zur weiteren Vertiefung der Ausführungen ist dem Werk ein umfangreiches Literaturverzeichnis vorangestellt.

Für die durch die Autor:innen definierte Hauptzielgruppe der „nicht-ärztlichen“ Gesundheitsberufe wurde ein Nachschlagewerk verfasst, welches zahlreiche gesundheitsrechtliche Fragen beantwortet und sich durch eine übersichtliche Struktur, klare Formulierungen, Kennzeichnung besonders wichtiger Textstellen sowie Wiederholungsfragen am Ende jedes Abschnittes zur Wissensüberprüfung auszeichnet. Auch wenn, wie der Titel des Buches erahnen lässt, „nicht-ärztliche“ Gesundheitsberufe im Fokus stehen, sei aufgrund der zentralen Stellung der Ärzt:innen im Reigen der Gesundheitsberufe, vor allem im Hinblick auf deren enge Zusammenarbeit, an dieser Stelle die Anmerkung gestattet, dass auch die Auseinandersetzung mit dem ärztlichen Tätigkeitsbereich wünschenswert gewesen wäre. Dies würde eine Gesamtbetrachtung im Kontext des Zusammenspiels aller Berufsgruppen im Gesundheitssystem eröffnen.

In Zeiten einer sich wandelnden Demografie mit gleichzeitigem Anstieg chronischer Erkrankungen und einhergehendem Personalmangel aller im Gesundheitssystem agierenden Berufsgruppen ist die Kooperation zwischen den Gesundheitsberufen ein entscheidender Faktor für eine gute Gesundheitsversorgung. Als Voraussetzung der Zusammenarbeit ist das Wissen über Aufgabenbereiche, Kompetenzen und Tätigkeitsvorbehalte der unterschiedlichen Professionen insb für anordnende bzw delegierende Berufsgruppen wesentlich. Daher ist auch Ärzt:innen die Lektüre hinsichtlich ihres breiten Aufgabenbereiches und der damit verbundenen Delegation ärztlicher Tätigkeiten an andere Gesundheitsberufe zu empfehlen.

Zusammenfassend kann den Autor:innen zu ihrem Lehr- und Praxisbuch mit einer praxisnahen, komplexen und dennoch durchgehend übersichtlichen und verständlichen Darstellung gesundheitsrechtlicher Aspekte gratuliert werden.71