Zum zehnjährigen Jubiläum ging der von Reissner im Verlagshaus Linde herausgegebene Kommentar zum AngG nunmehr in die vierte Runde. In einem Seitenumfang von unter 1.200 Seiten werden die Entwicklungen der letzten (knapp) vier Jahre im Angestelltenrecht (Stand: 1.6.2022) wieder auf die bewährte Weise – nämlich übersichtlich und kompakt, aber dennoch juristisch anspruchsvoll – im Kommentar abgebildet. Dabei kann im inzwischen altbekannten Team von Autor*innen mit Verena Vinzenz ein neues Teammitglied verzeichnet werden, wodurch das aus Praxis und Wissenschaft zusammengesetzte Team für die Zukunft zweifelsfrei eine kompetente Ergänzung gewonnen hat. Im Wesentlichen unverändert blieben Aufbau und Gliederung des Kommentars, sodass sich sowohl bestehende als auch neue Kommentar-Anwender*innen gut zurechtfinden.

Inhaltlich berücksichtigt die Neuauflage des Kommentars einerseits die letzten beiden Gesetzesnovellen im AngG, andererseits die zwischenzeitig ergangene Judikatur sowie publizierte Literatur zum AngG. Neben Rechtsbereinigungen in diversen Bestimmungen des AngG machte eine Änderung im Bereich der Entgeltfortzahlung bei den „sonstigen wichtigen Gründen“ – nämlich die Entgeltfortzahlung für freiwillige Helfer*innen bei Großschadensereignissen bzw Bergrettungseinsätzen – eine Überarbeitung erforderlich. Daneben waren auch die aktuelle Rsp und Lehre – vor allem im Zusammenhang mit den Bereichen COVID-19-Pandemie und Urlaub – zu integrieren. Wie bereits in den Vorauflagen geht der Kommentar auch in der Neuauflage über eine fundierte Darstellung der Rechtslage hinaus und beleuchtet die Neuerungen zusätzlich kritisch.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die aktuelle Neuauflage die ursprüngliche Zielsetzung eines „handlichen und kompakten, übersichtlich gegliederten und mit Beispielen aufgelockerten, aber dennoch juristisch anspruchsvollen Kommentars“ wiederum umfassend erfüllt und dadurch das Arbeiten in Praxis und Wissenschaft erleichtert. Auch die Neuauflage sollte daher im Bücherregal der Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen nicht fehlen.