Die wechselseitigen Rechte und Pflichten zwischen Angehörigen von Gesundheitsberufen und Patient:innen sind komplex und einem stetigen Wandel unterworfen. 90Das vorliegende Werk trägt zur Förderung der Rechtssicherheit beider Seiten bei, indem es einen vertieften Einblick in die Grundlagen des Gesundheitsrechts gewährt.

Das Buch bietet eine strukturierte Darstellung der wichtigsten Bereiche der Rechtsbeziehung zwischen medizinischem Personal und Patient:innen. Zum Einstieg wird die Heilbehandlung an sich besprochen, wobei ein Schwerpunkt auf den Leistungsumfang und die Versorgungsstandards gesetzt wird. Die folgenden Kapitel befassen sich mit dem Behandlungsvertrag und der ordnungsgemäßen Aufklärung und Einwilligung der Patient:innen. Auch werden die persönlichen Voraussetzungen, die Patient:innen zur Entscheidungsfindung aufweisen müssen, erörtert. Anschließend werden die rechtlichen Grundlagen für die „Einschränkung der persönlichen Freiheit“, Zwangsbehandlung sowie schadenersatzrechtliche Regelungen behandelt. Besonders interessant ist die Aufarbeitung des Themas „Sterbeverfügung“. In Anbetracht der (relativen) Neuheit dieser gesetzlichen Regelungen und der beim medizinischen Personal wohl teilweise noch vorherrschenden Unsicherheit bezüglich dieses Themas ist eine solche Zusammenfassung der rechtlichen Rahmenbedingungen begrüßenswert.

Das Werk vereint in sich eine Mischung aus überblicksartigen Darstellungen und detaillierten Ausführungen und ist somit sowohl für erfahrene Praktiker:innen als auch für Neueinsteiger:innen als Nachschlagewerk bzw Ausbildungsliteratur geeignet. Bemerkenswert ist die praxisorientierte Annäherung an die verschiedenen Themenbereiche. Die Erläuterung der Rechtsgrundlagen wird durch eine Vielzahl an Beispielen unterstützt, wodurch das Verständnis für die Materie erleichtert wird. Ansprechend sind außerdem die vielen Querverweise, die zusammenhängende Sachverhalte in den verschiedenen Kapiteln miteinander in Verbindung setzen.