Reissner
(Hrsg) AngG – Angestelltengesetz – Kommentar

2. Auflage, Linde Verlag, Wien 2015, 1016 Seiten, gebunden, € 119,-

JULIATUTSCHEK

Mit der Neuauflage des Kommentars zum AngG von Reissner ging das erfolgreiche Konzept eines kompakten Kommentars zum AngG im Sommer 2015 in die zweite Runde. Die Neuauflage erfolgte in einem kurzen Zeitabstand, schon zwei Jahre nach Erscheinen der ersten Auflage und ist auf Stand 1.6.2015. Das AutorInnenteam hat sich im Vergleich zur Vorauflage nicht verändert, es besteht aus ExpertInnen aus Wissenschaft, Praxis und Justiz. Diese Kontinuität ist zu begrüßen, da so die einzelnen Kommentierungen hinsichtlich Aufbau und Gliederung im Wesentlichen unverändert blieben.

Hinsichtlich seines Konzepts hält der Kommentar was er verspricht: „gute Zugänglichkeit trotz juristisch anspruchsvoller Darstellung“. So wird jedem Benutzer das geliefert, was er braucht. Den einen bietet er einen schnellen Überblick und den anderen die Möglichkeit, sich in der Materie weiter zu vertiefen. Literaturhinweise und zahlreiche Verweise auf Entscheidungen im Text ermöglichen es, sich schnell einen guten Überblick über weitere Fundstellen zu verschaffen und erleichtern so das (wissenschaftliche) Arbeiten.

Inhaltlich bietet die Neuauflage ein ebenso hohes Niveau wie die erste Auflage. Durch die Einarbeitung der neuen Judikatur und Literatur überzeugt der Kommentar mit Aktualität. Die Durchsicht des Kommentars zeigte, dass die wesentlichen – seit der Vorauflage ergangenen – Entscheidungen von den AutorInnen eingearbeitet wurden. So wurde beispielsweise die Judikatur zum Urlaubsanspruch bei Wechsel von Vollzeit auf Teilzeit oder jene bezüglich des Vorliegens einer kaufmännischen Tätigkeit – betreffend Angestelltentätigkeit bzw Konkurrenzverbot – berücksichtigt, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Es erfolgt jedoch nicht nur eine Darstellung des Meinungsstands in der Lehre und der Rsp, sondern die AutorInnen setzen sich auch kritisch damit auseinander. Diese Mischung aus fundierter Darstellung der Lehre und Rsp in Kombination mit kritischen Überlegungen, durch die schon die erste Auflage bestach, wurde auch in der Neuauflage wieder ebenso gut umgesetzt. Den AutorInnen ist ein guter Mittelweg zwischen Aktualität, kritischer Auseinandersetzung und dennoch kompakter Seitenzahl gelungen.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass der Kommentar zum AngG von Reissner inhaltlich überzeugt. Wie schon die Vorauflage ihren Platz in der Literatur zum österreichischen Arbeitsrecht gefunden hat, so wird dies sicherlich auch für die zweite Auflage gelten.349