GerhartlÄltere Arbeitnehmer – ASoK-Spezial

Linde Verlag, Wien 2016, 160 Seiten, kartoniert, € 30,-

GÜNTERKÖSTELBAUER

AN sollen später in Pension gehen und somit länger in Beschäftigung bleiben. Angesichts dieser Entwicklung ist es unerlässlich, Rahmenbedingungen für altersgerechte Arbeitsplätze und flankierende arbeits- und sozialrechtliche Bestimmungen für „ältere ArbeitnehmerInnen“ zu schaffen bzw die bestehenden Regelungen auszubauen und zu adaptieren. Zu berücksichtigen ist dabei, dass es in den unterschiedlichsten Normen des Arbeits- und Sozialrechts diesbezügliche Regelungen gibt und auch entsprechende Judikatur zu berücksichtigen ist.

In dem vorliegenden Buch hat der Autor sämtliche arbeits- und sozialrechtlichen Bestimmungen zusammengestellt und in verständlicher Form kommentiert. Sowohl die erwähnte Judikatur als auch sehr viele praktische Hinweise wurden berücksichtigt.

Das Buch ist in Teilbereiche gegliedert. Die sozialversicherungsrechtlichen Bereiche bieten einen Überblick über das Pensionsrecht und beitragsrechtliche Besonderheiten. Im Bereich der AlV werden die altersbezogenen Bestimmungen des AlVG, das Frühwarnsystem, aber auch die – vor allem für AG interessanten – Förderungen durch das AMS erläutert. Besondere Bedeutung kommt der in der Praxis tatsächlich immer häufiger nachgefragten arbeits- und sozialrechtlichen Querschnittsmaterie „Altersteilzeit“ zu. Dieser Bereich wird gemeinsam mit der ein wenig missverständlich bezeichneten Teilpension ausführlich dargestellt und durch eine Mustervereinbarung ergänzt. Die arbeitsrechtlichen Bereiche widmen sich den Themen Diskriminierungsschutz, Kündigungsanfechtung wegen Sozialwidrigkeit und, ein wenig makaber, dem Tod des AN.

Beim letztgenannten Bereich fehlt allerdings jeglicher Hinweis auf das Schicksal der Abfertigung nach dem Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenvorsorgegesetz. Da die „Abfertigung neu“ seit 1.1.2003 Gültigkeit hat, ist doch wohl auch zu vermuten, dass davon auch sehr viele ältere AN betroffen sind. Zusätzlich zu den genannten Themen bietet das Buch auch einen ausführlichen Überblick über alternsgerechte Arbeitsplatzgestaltung. Dazu findet man im Anhang Checklisten zu alternsgerechtem Führungsstil und zur alternsgerechten Arbeitsorganisation in Unternehmen.

Die Anordnung der genannten Themenbereiche wirkt auf den ersten Blick ein wenig unübersichtlich. Das stört aber nicht wirklich, da alle in der Praxis-Tätigen, die punktuell Fragen zu den angebotenen Themen stellen, gezielt nachlesen werden.

Damit steht mit dem vorliegenden Buch jedenfalls ein wertvoller und hilfreicher „Ratgeber“ zur Verfügung.