ByersMitarbeiterkontrollen

C.H. Beck Verlag, München 2016, XVI, 196 Seiten, kartoniert, € 49,-

THOMASDULLINGER

Das vorliegende Werk soll Personalverantwortlichen, Datenschutzbeauftragten, Betriebsräten und Rechtsanwälten einen niederschwelligen Einstieg in die Thematik der Mitarbeiterkontrolle bieten. Dieses Ziel ist mehr als erfüllt.

RA Dr. Philipp Byers beschäftigt sich sowohl mit analogen Problemstellungen, wie Eignungsuntersuchungen oder den Kontrollen ohne technische Hilfsmittel, als auch mit Fragestellungen, die sich erst durch eine gewisse Digitalisierung der Arbeitsabläufe ergeben, wie zB die Kontrolle betrieblicher Kommunikationsmittel, die Ortung der Mitarbeiter und die Kontrolle der Social-Media-Aktivitäten. Dabei wird jede der Problemstellungen zuerst aus individualrechtlicher Sicht beleuchtet (Persönlichkeitsrechte, Datenschutz) und anschließend auf die Mitwirkungsbefugnisse des BR sowie auf drohende Strafen eingegangen. Falls relevant finden sich auch Muster für einschlägige Betriebsvereinbarungen. Den äußerst praxisrelevanten Fragen der Möglichkeit einer wirksamen Einwilligung der AN in die Kontrollen und der Folgen unzulässiger Kontrollen widmet sich je ein eigenes Kapitel. Trotz der umfassenden Themenwahl kommt der Autor zu sehr differenzierten Ergebnissen und bildet dabei für die Praxis wesentliche Fallgruppen. Dank des exzellenten Aufbaus des Buches ist es möglich, nur einzelne Unterkapitel zu lesen und sich dennoch zurechtzufinden. Praxistipps fassen die jeweiligen Ergebnisse kurz zusammen und geben konkrete Handlungsempfehlungen für AG. Obwohl sich Byers nur dem deutschen Recht widmet, kann die Argumentation zu den einzelnen Problemstellungen oft für das österreichische Recht übernommen werden. Es ist wohl der Ausrichtung auf die Praxis geschuldet, dass nicht jeder Gedanke ausformuliert wurde; der umfassende Fußnotenapparat kompensiert dies jedoch weitgehend.