ReindlBezugsumwandlung über betriebliche Altersvorsorge

Linde Verlag, Wien 2017, 376 Seiten, broschiert, € 58,–

AMINAGOLIC

Die Anzahl der Betriebe, die eine betriebliche Altersvorsorge anbieten, ist in Österreich recht überschaubar. Dem Autor scheint es daher ein Anliegen zu sein, bei AG und PersonalistInnen, jedoch auch bei ProduktanbieterInnen der betriebliche Altersvorsorge- Modelle eine Sensibilität für diese Möglichkeiten zu schaffen und ein gewisses Umdenken hervorzurufen.

Thema dieses konkreten Werkes sind jedoch vor allem die Kategorien der Modelle „an Bezuges statt“, jedoch wird auch die betriebliche Altersvorsorge als zusätzliche Firmenpension (zusätzlicher Bezug) dargestellt. Es wird herausgearbeitet, dass die Bezugsumwandlungsmodelle die begünstigte Vorsorge aus Eigeninitiative der MitarbeiterInnen fördern, jedoch auch als individualisierte Gehaltsmodelle gebraucht werden können.

Unter Berücksichtigung der klaren Schranken im österreichischen Steuerrecht, führt Markus Reindl zunächst die wesentlichen Unterschiede bei der Bezugsumwandlung aus. Dabei wird auch auf die jeweiligen Gefahren hingewiesen und am Ende des jeweiligen Kapitels eine kurze Zusammenfassung geboten. Bemerkenswert ist die überblicksmäßige Darstellung der arbeits- und sozialrechtlichen Begriffe (zB Korridorpension, gesetzliches Krankengeld, Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, Abfertigung alt usw), die thematisch wohl nicht zu erwarten wäre, dem Leser jedoch einen guten Überblick über die allgemeinen Begriffe verschafft.

Die Instrumente der Abwicklung der Bezugsumwandlung werden umfassend beschrieben und mit Beispielen und Grafiken veranschaulicht. Die abgedruckten Musterrahmenverträge samt den dazugehörigen Erläuterungen können in der Anwendung Hilfestellung bieten. Ein eigenes Kapitel widmet sich dem Thema, wie einzelne AN für längere Zeit an das Unternehmen gebunden werden können, wenn man auf sie angewiesen ist. Als Lösung hierfür schlägt der Autor die sogenannte direkte Leistungszusage vor. Nach einem kurzen Überblick über die Vor- und Nachteile der direkten Leistungszusage werden auch die wesentlichen Inhalte einer solchen Pensionszusage dargestellt. Ergänzend wird die beitragsorientierte Pensionszusage sowie deren Auswirkungen bei Steuern und Abgaben dargestellt. Die wichtigsten Empfehlungen und das Fazit werden am Ende der Ausführungen kurz und prägnant zusammengefasst.

Ein eigenes Kapitel widmet sich der Bezugsumwandlung über Bezugsverlagerung für GmbH-GeschäftsführerInnen mit Anteilen an einer GmbH von über 25 %. Auch am Ende dieses Kapitels gibt es eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Empfehlungen und ein Fazit.

Am Ende des Buches werden die Varianten nochmals tabellarisch dargestellt und zusammengefasst und bieten die gewünschte gesamtheitliche Endbetrachtung der Varianten. Das Buch eignet sich besonders für AG bzw AG-VertreterInnen sowie für ProduktanbieterInnen bzw für all jene AN, die Interesse an einer Bezugsumwandlung haben.