Kallab/Ullmann/ChwojkaArbeitsrecht in Frage und Antwort

16. Auflage, Verlag des ÖGB, Wien 2017, 358 Seiten, kartoniert, € 29,90

CHRISTINASCHNITTLER

Das Nachschlagewerk der BeratungsexpertInnen bei der Arbeiterkammer Wien erscheint bereits in der 16. Auflage und hat sich somit zweifellos als Ratgeber zur Erstinformation (siehe Vorwort) in Bezug auf praxisrelevante arbeitsrechtliche Themenbereiche bewährt. Die Aufbereitung in Form von Fragen und Antworten bietet einen Überblick zu Fragestellungen, die sich im Laufe eines Berufslebens ergeben können: Darf im Bewerbungsgespräch nach einer bestehenden Schwangerschaft gefragt werden (Kap 4, Frage 2)? Was muss ein AN für eine geleistete Überstunde bekommen (Kap 13, Frage 22)? Wann verjährt ein Urlaubsanspruch (Kap 15, Frage 18)? Welche Ansprüche hat ein AN, der berechtigt austritt (Kap 27, Frage 10)?

Durch einfach formulierte Antworten und kurze Beispiele werden die rechtlichen Grundlagen auch für NichtjuristInnen verständlich und praxisbezogen aufbereitet. Hilfreich für eine tiefergehende Auseinandersetzung sind die seitlich vermerkten Hinweise auf einschlägige Gesetzesstellen sowie ausgewählte Internetlinks mit weiterführenden Informationen der AK, des ÖGB, des Arbeitsmarktservice oder der Sozialversicherungsträger.

Die Neuauflage berücksichtigt Gesetzesänderungen bis zum 1.7.2017 und umfasst damit bspw Neuerungen beim Kinderbetreuungsgeld (Familienzeitbonus und Kinderbetreuungsgeldkonto, BGBl I 2016/53; Kap 20, Fragen 32.1. ff) sowie die Wiedereingliederungsteilzeit (BGBl I 2017/30; Kap 18, Frage 30). Die Darstellungen der gesetzlichen Änderungen fügen sich – jeweils unter Hinweis auf den Zeitpunkt des Inkrafttretens – schlüssig in die bestehenden Kapitel ein und umfassen die notwendigen Informationen. Vor Redaktionsfehlern ist allerdings auch das vorliegende Werk nicht gefeit. So ist betreffend die Frage 30.1. in Kap 18 anzumerken, dass die Dauer des Arbeitsverhältnisses vor Antritt der Wiedereinstellungsteilzeit (richtig: „Wiedereingliederungsteilzeit“) nicht mindestens sechs, sondern nur drei Monate betragen muss (vgl § 13a Abs 1 AVRAG). Keine Berücksichtigung konnten die Neuerungen zur Angleichung271von Arbeitern und Angestellten (ua) in der Entgeltfortzahlung finden (BGBl I 2017/153; ausgegeben am 13.11.2017). Bis zum Inkrafttreten der Neuerungen wird es aber ohnehin eine 17. Auflage geben.

Insgesamt kann das Buch nicht nur als „schneller Ratgeber“ überzeugen, sondern all jenen empfohlen werden, die sich einen kompakten und verständlich aufbereiteten Überblick zu praxisrelevanten arbeitsrechtlichen Belangen verschaffen wollen.