Müller-Glöge/Preis/Schmidt (Hrsg)Erfurter Kommentar zum Arbeitsrecht

18. Auflage, C.H. Beck Verlag, München 2018, XLVIII, 3.038 Seiten, Leinen, € 179,-

KONRADGRILLBERGER

Mit bemerkenswerter Pünktlichkeit erscheint jedes Jahr eine neue Auflage des bestens eingeführten Erfurter Kommentars zum deutschen Arbeitsrecht. Im Vergleich zur Vorauflage waren diesmal zahlreiche gesetzliche Neuerungen zu bearbeiten. Dazu zählt vor allem das Entgelttransparenzgesetz vom 30.6.2017. Es soll dazu dienen, das Gebot des gleichen Entgelts für Frauen und Männer bei gleicher oder gleichwertiger Arbeit durchzusetzen. Das aus dem Europarecht bekannte Verbot der Diskriminierung soll effektiver gemacht werden. Dazu dient ua ein individueller Auskunftsanspruch der Beschäftigten und eine Konkretisierung der Einsichtsrechte des BR. Monika Schlachter hat das neue Gesetz eingehend kommentiert. Neu geregelt wurde auch das Mutterschaftsrecht. Zur Zeit der Drucklegung war das Gesetz zwar noch nicht formell verabschiedet. Der Regierungsentwurf lag aber in der Fassung der 3. Lesung vor und wurde ebenfalls von Schlachter bearbeitet. Neu sind vor allem die gesetzlichen Gebote an den AG zum Schutz der werdenden Mutter. Ihn treffen auch einschlägige Dokumentationspflichten. Besonders beachtenswert aus österreichischer Sicht ist auch der neue § 611a BGB. Dort wird erstmals im deutschen Recht der Arbeitsvertrag gesetzlich definiert. Bislang gab es im § 611 BGB nur eine allgemeine Definition des Dienstvertrages. Der neue § 611a BGB stellt allerdings ebenfalls auf die persönliche Abhängigkeit ab. Er bringt also keine Erweiterung des Anwendungsbereiches des Arbeitsrechts.

Preis, der schon bisher § 611 BGB bearbeitet hat, musste daher seine umfangreiche Kommentierung nicht tiefgreifend umgestalten. Für den österreichischen Benutzer kann gerade diese Bearbeitung nach wie vor sehr hilfreich sein. Gleiches gilt für zahlreiche andere Teile des Werkes. Wer sich im deutschen Arbeitsrecht rasch und verlässlich informieren will, dem ist wie schon bisher ein Blick in den Erfurter Kommentar zu empfehlen.