Linck/Krause/BayreutherKündigungsschutzgesetz

16. Auflage, C.H. Beck Verlag, München 2019, 850 Seiten, Leinen, € 99,-

BARBARATROST

Der „LKB“ (so der neue Zitiervorschlag) ist – nunmehr in der 16. Auflage – der Nachfolger des ursprünglich von Hueck/v Hoyningen-Huene begründeten Standardwerks zum Kündigungsschutzrecht. Struktur und Bearbeitung dieses wissenschaftlichen und doch sehr praxistauglichen Kommentars folgen der bewährten Tradition, ergänzt um Neuerungen (vgl etwa bereits Einl 28 ff; außerdem zB im Kapitel über Whistleblower 240 ff, die Ausführungen zum Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen vom 18.4.2019, BGBl I S 466 in § 1 Rz 561), sowie reduziert um Entbehrliches (wie etwa den noch in der 15. Auflage, S 50 ff, enthaltenen und wegen seiner Fehleranfälligkeit ohnehin problematischen Überblick über den Kündigungsschutz im Ausland). Der kaum mehr überschaubaren Fülle an Literatur ist man auf kreative Weise zu Leibe gerückt: Aus den Schrifttumsverzeichnissen am jeweiligen Kapitelbeginn wurde die Zeitschriftenliteratur (uzw auch die absolut einschlägige; vgl nur zB in der Vorauflage S 56 ff zu § 1) kategorisch gestrichen; verblieben sind lediglich Monografien (und hier aber wiederum nicht unbedingt nur ganz einschlägige; etwa auf S 54 die Werke zur Arbeit Familienangehöriger oder zur Telearbeit). Weil aber in den Fußnoten die Zeitschriftenzitate verblieben sind, nun aber ohne Artikelüberschrift, wird man sich künftig die Aufsatztitel wohl oder übel auf digitalem Weg organisieren müssen. Ob dies für die Praxis von Nachteil sein wird, wage ich nicht zu prognostizieren; für die wissenschaftliche Verwendung empfehle ich jedenfalls, zur Sicherheit die Vorauflage griffbereit daneben zu legen.

Die Gratwanderung zwischen Antidiskriminierungsrecht und konfessionsbedingten Befindlichkeiten bei Arbeitsverhältnissen in kirchlichen Einrichtungen bearbeitet Krause insb in Rz 628 zu § 1 (S 269 f) auf der Basis der jüngsten EuGH-Judikatur. Als ein weiteres Kapitel von besonderer Aktualität soll der von Bayreuther bearbeitete dritte Abschnitt (§§ 17 ff, S 723 ff) hervorgehoben werden 315, wo die neue Judikatur des EuGH sowie auch des BAG zur Anzeigepflicht bei Massenentlassungen inhaltliche Auseinandersetzungen in größerem Umfang notwendig gemacht haben.

Insgesamt besticht auch die jüngste Auflage dieses Kommentarwerks durch inhaltliche Dichte, gründliche Durchdringung der maßgeblichen Problemfelder und durchaus auch kritische Stellungnahmen. Ein wichtiges Standardwerk für die Praxis – für die Wissenschaft aber auch!