MeineGewerkschaft, ja bitte! Ein Handbuch für ­Betriebsräte, Vertrauensleute und Aktive

3. Auflage, VSA Verlag, Hamburg 2020, 448 Seiten, gebunden, € 19,80

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Seit einiger Zeit liegt nun das Handbuch „Gewerkschaft, ja bitte!“ von Hartmut Meine in einer überarbeiteten und aktualisierten, dritten Auflage vor. Es ist ein lesenswertes und hilfreiches Nachschlagewerk für alle, die sich mit der Gestaltung von Arbeitsbeziehungen – von diversen Gewerkschaftspolitiken bis hin zur Mitbestimmung auf Ebene von Betrieben und Unternehmen – beschäftigen. Das Buch gliedert sich in zwei Teile.

Im ersten Teil geht es um die theoretische Fundierung gewerkschaftlicher Arbeit und Politiken. Dabei werden zum einen grundlegende Fragen erörtert, wie etwa, warum es Gewerkschaften braucht und was deren Aufgaben sind. Thematisiert werden gewerkschaftliche Handlungsfelder sowohl auf einer gesellschaftspolitischen Ebene, exemplarisch etwa die Tarif-, Sozial- und Gesellschaftspolitik. Zu letzteren zählt Meine eine Reihe von unterschiedlichen Politikfeldern, reichend von der Steuer- und Verteilungspolitik, über die Gleichstellungspolitik bis hin zu Fragen des ökologischen Umbaus und der Wirtschaftspolitik. Thematisiert wird aber auch die Ebene der Betriebe bzw Unternehmen, wenn etwa die Mitbestimmung und die gewerkschaftliche Betriebspolitik in den Blick gebracht werden. Da­rüber hinaus umfasst der thematische Bogen gewerkschaftliche Strukturen in Deutschland – von der Gewerkschaftsjugend bis hin zu einer detaillierten Beschreibung der IG Metall.

Im Zentrum des zweiten Teils des Buches steht die betriebliche Praxis gewerkschaftlicher Arbeit. Das thematische Spektrum ist äußerst weit und reicht ua vom BR über Vertrauensleute bis hin zur Mitgliederwerbung und Organizing. Einzelne betriebliche Handlungsfelder – regelmäßige, aber auch außergewöhnliche – werden vom Autor detailreich und informativ beschrieben. Dabei kann Meine aus einem reichen Fundus jahrzehntelanger Praxis gewerkschaftlicher Arbeit schöpfen.

Überdies ist dieses Buch für österreichische LeserIn­nen aufgrund von vielen Ähnlichkeiten, aber gleichfalls deutlichen Unterschieden zwischen den beiden Ländern, eine anregende und lohnende Lektüre. 514