In mittlerweile zehnter Auflage ist nunmehr „Mobbing und psychische Gewalt“ (1. Auflage: 1997) erschienen. Die Autoren Dr. Axel Esser (Diplompsychologe, Referent in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit) und Dr. Martin Wolmerath (Rechtsanwalt) bringen ihre Fachkenntnis und Erfahrung aus der Praxis ein.

Beleuchtet werden zunächst Definitionen von Mobbing sowie typische Mobbinghandlungen und Verlaufsformen, ebenso wie Auswirkungen von und Ursachen für Mobbing. Für die Praxis sehr relevant wird beispielsweise auch der Unterschied zwischen Mobbing und Konflikt erklärt. Daran anschließend werden Handlungsmöglichkeiten für die betriebliche Interessenvertretung sowie die Betroffenen selbst und deren BeraterInnen erläutert. Eingegangen wird auch auf rechtliche Konsequenzen (aus der Sicht des deutschen Rechts). Im Anschluss daran werden mögliche Herangehensweisen bei akutem Mobbing dargelegt.

Die Handlungsanleitungen und Ratschläge gehen (verständlicherweise) von der deutschen Rechtslage aus. Dies betrifft nicht nur die Einordnung von Phänomenen wie Mobbing und psychische Gewalt in arbeits- und schadenersatzrechtlicher Hinsicht, sondern etwa auch die Stellung der Belegschaftsorgane und deren konkrete Mitwirkungsrechte. Wenngleich hier teilweise Ähnlichkeiten zur österreichischen Rechtslage bestehen, müssen die Rechtsausführungen dieses Buches von einem/einer österreichischen Leser/in mit Vorbehalt betrachtet werden. Dennoch finden sich für jede/n PraktikerIn sehr wertvolle Hinweise, wie man Mobbing und psychische Gewalt sowie deren Ursachen verstehen und (auch unabhängig von konkreten Rechtsfolgen) etwas dagegen tun kann – sowohl bei aufgetretenen Einzelfällen als auch in Richtung Prävention. In der Praxis kommt gerade diesen Fragen besondere Bedeutung zu.

Als Ergänzung zu diversen Monographien und Ratgebern, welche von der österreichischen Rechtslage ausgehen, ist der vorliegende Ratgeber jedem/jeder mit der Beratung und Unterstützung von Mobbingbetroffenen betrauten PraktikerIn wärmstens zu empfehlen.