Sowohl an der Anzahl der beantworteten Fragen, nun 150, als auch am Umfang des Werks lässt sich ein Zuwachs ablesen. Die Struktur und die Zielsetzung des Buches sind in der achten Auflage gleichgeblieben. Es möchte keine wissenschaftliche Abhandlung sein, sondern ein Ratgeber, welcher etwas Tiefe nicht scheut. So erklärt man die Maskenpflicht am Arbeitsplatz auf fünf Seiten, einschließlich Sachverhaltsschilderung, Praxistipps, Falllösung und Judikatur-Zitaten. Die Literaturverweise möchte man als äußerst übersichtlich beschreiben. Es ist eben kein Lehrbuch des bundesdeutschen Arbeitsrechts, welches versucht, alle Aspekte systematisch zu kommentieren. Man bekommt als Leser auf die Frage „Reicht ein außerdienstliches Verhalten?“ eine Antwort, welche durch die kontextuale Einteilung in den Abschnitt Kündigung – verhaltensbedingte Kündigung – Sinn macht, jedoch nicht sämtliche Aspekte des potenziell relevanten außerdienstlichen Verhaltens beleuchtet. Vergleichbares gilt für die Thematik Recht am eigenen Bild im nahtlosen Anschluss an die Videoüberwachung – in diesem Fall wird für beide Fragen aus einem gemeinsamen Sachverhalt heraus Bezug genommen –, was aus dem Aspekt der vollständigen Beantwortung der Frage betrachtet als verkürzt empfunden werden kann.

Die Fragen zum Tarifrecht werden überblicksmäßig abgehandelt, doch kann man nach der Lektüre mit dem Begriff der Tarifpluralität etwas mehr anfangen – 419 eine detaillierte Aufbereitung oder eine ganzheitliche Betrachtung darf man sich auch hier nicht erwarten. Das Stichwortverzeichnis könnte detaillierter oder trefferfördernder sein. Die Frage nach der Rückholung aus dem Homeoffice wird beantwortet, ohne im Stichwortverzeichnis unter Homeoffice oder mobiles Arbeiten erwähnt zu werden. Insgesamt für Einstieg und Überblick ein interessantes Werk, das kein Kompendium sein möchte und keines ist.