RuchhöftMobile Arbeit aktiv gestalten – Rahmenbedingungen für mobile Arbeit und Homeoffice

2. Auflage, Bund-Verlag, Frankfurt am Main 2023, 118 Seiten, kartoniert, € 20,-

BarbaraTrost

Veränderungen machen Neuauflagen notwendig – Veränderungen, wie etwa jene durch die Corona-Pandemie, 135 während der ua ein altes Phänomen im Arbeitsleben wiederentdeckt wurde: Das dislozierte Arbeiten. Tatsächlich gab es diese „Weg-vom-Büro-Trends“ über Jahrzehnte hin (sogar mit solider rechtlicher Aufarbeitung; vgl nur zB für Deutschland statt vieler Kappus, Rechtsfragen der Telearbeit [1986]) immer wieder. Vor historischem Hintergrund überrascht bei Mattias Ruchhöft das Kapitel über „Basistechnologie für mobiles Arbeiten“ (31), wenn man etwa bedenkt, dass in Österreich der OGH bereits 1964 das Festnetztelefon als einzige Technologie für „Homeoffice“ („Außenarbeit“) für ausreichend erachtet hatte. Die Spitze während der Pandemie und einen möglichen Trend zeigt Abb 7 (S 24). Dass Homeoffice gekommen ist, um zu bleiben, kann daraus nicht wirklich abgeleitet werden, doch zeigt ein leichter Anstieg, dass zumindest ein Teil der AG die Variante des dislozierten Arbeitens während dieser Zeit schätzen gelernt hat.

Ruchhöft spricht mit dieser Broschüre Betriebsräte an, bietet Informationen über Fakten zum mobilen Arbeiten und Hinweise auf mögliche Rechtsprobleme, wie bspw Fragen des Arbeitsschutzes (S 76 ff), des Datenschutzes (S 79 ff) sowie der Arbeitszeitkontrollen (S 71 f) bzw der Leistungs- und Verhaltenskontrollen (S 82 f). Einen breiten Raum nimmt die Abwägung von Chancen und Risken von mobilem Arbeiten und Homeoffice ein (etwa ab S 40), wobei Probleme wie Stress durch Entgrenzung von Arbeit und Freizeit ebenso angesprochen werden wie soziale Distanz, aber auch informeller Zwang zur digitalen Vernetzung. Abschließend finden auch Handlungsanleitungen für Betriebsräte (S 86 ff) samt Hinweis auf die Rechtslage (S 91–93) sowie die Anleitung für Betriebsvereinbarungsabschlüsse Platz in dem Informationsband.